Gottfried August Bürger

An die Menschengesichter

Ich habe was Liebes, das hab ich zu lieb; Was kann ich, was kann ich dafür? Drum sind mir die Menschengesichter nicht hold: Doch spinn ich ja leider nicht Seide, noch Gold, Ich spinne nur Herzeleid mir. Auch mich hat was Liebes im Herzen zu lieb; Was kann es, was kann es fürs Herz? Auch ihm sind die Menschengesichter nicht … Weiterlesen …

Gottfried August Bürger

Amors Pfeil

Amors Pfeil hat Widerspizen. Wen er traf, der lass’ ihn sizen, Und erduld’ ein wenig Schmerz! Welcher meinen Rath verachtet, Und ihn auszureissen trachtet, Der zerfleischet ganz sein Herz.

Gottfried August Bürger

Sinnesänderung

Ich war wohl Jungfer Eigensinn, Durch Güte kaum zu zähmen; Und sträubte mich oft her und hin, Zu geben und zu nehmen. Der Himmel weiß es, wie es kam, Daß ich so ungern gab und nahm. Da kam ein junger Flaumenbart, Schön wie der Gott der Reben. Der wußte mit der besten Art Zu nehmen und zu geben. Da weiß … Weiterlesen …