Johann Wolfgang von Goethe

Gefunden

Ich ging im Walde So vor mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich Ein Blümlein stehn, Wie Sterne blinkend, Wie Äuglein schön. Ich wollt es brechen, Da sagt‘ es fein: Soll ich zum Welken Gebrochen sein? Mit allen Wurzeln Hob ich es aus, Und trugs zum Garten Am hübschen Haus. Ich pflanzt es … Weiterlesen …

Johann Wolfgang von Goethe

Nähe des Geliebten

Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer vom Meere strahlt; Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer In Quellen malt. Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege Der Staub sich hebt; In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege Der Wandrer bebt. Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen Die Welle steigt. Im stillen Haine geh‘ … Weiterlesen …

Unbekannt

Wenn ich ein Vöglein wär

Wenn ich ein Vöglein wär, Und auch zwei Flüglein hätt‘, Flög ich zu dir; Weil’s aber nicht kann sein, Bleib ich allhier. Bin ich gleich weit von dir, Bin doch im Schlaf bei dir, Und red‘ mit dir: Wenn ich erwachen tu, bin ich allein. Es vergeht keine Stund‘ in der Nacht, Da mein Herze nicht erwacht, Und an dich … Weiterlesen …

Johann Wolfgang von Goethe

An den Mond

Füllest wieder Busch und Tal Still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal Meine Seele ganz; Breitest über mein Gefild Lindernd deinen Blick, Wie des Freundes Auge mild Über mein Geschick. Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh und trüber Zeit, Wandle zwischen Freud‘ und Schmerz In der Einsamkeit. Fließe, fließe, lieber Fluß! Nimmer wird‘ ich froh! So verrauschte Scherz und Kuß, … Weiterlesen …

Heinrich von Kleist

Die Marquise von O…

Hinweis: Eine Inhaltsangabe der Novelle findet sich unter http://www.inhaltsangabe.de/kleist/die-marquise-von-o/ (Nach einer wahren Begebenheit, deren Schauplatz vom Norden nach dem Süden verlegt worden) In M…, einer bedeutenden Stadt im oberen Italien, ließ die verwitwete Marquise von O…, eine Dame von vortrefflichem Ruf, und Mutter von mehreren wohlerzogenen Kindern, durch die Zeitungen bekannt machen: daß sie, ohne ihr Wissen, in andre Umstände … Weiterlesen …

Charles Dickens

Weihnachtslied

Erste Strophe Marleys Geist Marley war tot, damit wollen wir anfangen. Kein Zweifel kann darüber bestehen. Der Schein über seine Beerdigung ward unterschrieben von dem Geistlichen, dem Küster, dem Leichenbestatter und den vornehmsten Leidtragenden. Scrooge unterschrieb ihn, und Scrooges Name wurde auf der Börse respektiert, wo er ihn nur hinschrieb. Der alte Marley war so tot wie ein Türnagel. Versteht … Weiterlesen …

Ernst Anschütz

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach

1. Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp, klapp! Bei Tag und bei Nacht ist der Müller stets wach, klipp, klapp! Er mahlet das Korn zu dem kräftigen Brot, und haben wir dieses, so hat’s keine Not. Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp! 2. Flink laufen die Räder und drehen den Stein, klipp, klapp! Und mahlen den Weizen zu … Weiterlesen …

Matthias Claudius

Der Mond ist aufgegangen

Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar. Der Wald steht schwarz und schweiget und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar. Wie ist die Welt so stille und in der Dämm´rung Hülle so traulich und so hold ! Als eine stille Kammer, wo ihr des Tages Jammer verschlafen und vergessen sollt. Seht ihr … Weiterlesen …

Unbekannt

Ade nun zur guten Nacht

Ade zur guten Nacht! Jetzt wird der Schluß gemacht, daß ich muß scheiden. Im Sommer wächst der Klee, im Winter schneit’s den Schnee, da komm ich wieder. Es trauern Berg und Tal wo ich viel tausendmal bin drüber gegangen. Das hat deine Schönheit gemacht, die hat mich zum Lieben gebracht mit großem Verlangen. Das Brünnlein rinnt und rauscht wohl unterm … Weiterlesen …

Wilhelm Müller

Das Wandern ist des Müllers Lust

Das Wandern ist des Müllers Lust das Wandern ist des Müllers Lust das Wan- dern. Das muß ein schlechter Müller sein, dem niemals fiel das Wandern ein, dem niemals fiel das Wandern ein, das Wandern. Vom Wasser haben wir’s gelernt, Vom Wasser. Das hat nicht Ruh bei Tag und Nacht, ist stets auf Wanderschaft bedacht das Wasser. Das sehn wir … Weiterlesen …